Am Freitag wurde in der Hauptgeschäftsstelle der Hastor Stiftung das monatliche Treffen der Studenten – Stipendiaten abgehalten. Diese Mal hatten wir Denis Agović zu Gast, der mit den anwesenden Studenten seine Lebensgeschichte teilte und mit seinem Beispiel zeigte, dass unsere Träume sehr wohl erfüllbar sind, mit einem wahrlichem Willen und mit Arbeit.

Denis wurde von Geburt an mit einer spastischen Cerebralparese diagnostiziert und er war bis zum fünften Lebensjahr praktisch immobil. Er ist ein positives Beispiel einer Person, die es schaffte, sich mit dieser Diagnose auseinanderzusetzen und ist heute fähig, sich alleine zu bewegen. Denis setzte sich jedoch auch mit den gesellschaftlichen Vorurteilen in seiner Umgebung, die ihm während seiner seines Aufwuches, auf seinem Weg eine erfolgreiche und selbstständige Person zu werden, stets folgten. Denis ist heute ein 26jähriger junger Mann, Student des Masterstudiums an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Sarajevo, Botschafter der Jugend – Sportspiele in Bosnien und Herzegowina und großer Fan von Basketball und mithilfe seiner großen Liebe zu diesem Sport, schaffte er es, die durch die zerebrale Paralyse verursachten Schwierigkeiten und Barrieren zu überwinden. Denis verliebte sich nämlich, schon als er ein kleiner Junge war, in diese Sportart, weswegen sein Vater auf die Idee kam, eine improvisierte Konstruktion eines Korbes zu bauen, damit sie in einem Wettkampf im Werfen gegen einander antreten könnten.

„Wenn du im Wettkampf teilnehmen willst, musst du aufstehen, sagte er mir damals, weil er wusste, wie groß mein Wunsch war, Baskteball zu spielen. Da ich damals physisch äußerst schwach und instabil war, reichte all die Energie, die ich verbrauchte um mich irgendwie auf die Beine zu stellen und einen Korb zu werfen, nicht aus um mich auch auf den Beinen zu halten. Jedes mal, wenn ich runterfiel, sagte mein Vater, der Korb wäre nicht gültig“, erinnert sich Denis.

2015 wurde er zum ersten Menschen mit einer Behinderung, der bei dem vertikalen Marathon im Avaz Turm teilnahm und ihn erfolgreich zu Ende brachte. Dank der Unterstützung seiner Familie, der außerordentlichen Kraft seines Geistes und dem Wunsch nach Erfolg und Integration in eine Gesellschaft, die ihn nicht als eine Person mit Handicap und Begrenzungen wegstoßen wird, gelang es Denis, sich über all diese Vorurteile hervorzuheben. Er führt hinzu, dass sein wesentliches Ziel die Promvierung von Personen mit Behinderungen wäre und betont, dass es seine Pflicht ist, die Stimme jener Menschen zu sein, deren Stimme vernachlässigt wird und die vielleicht nie gehört werden würde. Er beschloss, dass alles im Leben aus einem Grund passiert und dass wir keinesfalls die Standards akzeptieren sollten, welche uns die Gesellschaft aufzwingt, das einzig Richtige ist, sich selbst Ziele und Standards zu setzen, so hoch sie auch sein mögen.

Denis hat den Stipendisten der Hastor Stiftung betont, dass Bildung das schönste Geschenk ist, dass ein Mensch bekommen kann und dass Wissen die stärkste Waffe auf dem Weg zum Erfolg eines Menschens ist. Er hob auch die Bedeutung der Übertragung von Wissen an die jüngeren Generationen und ihre Beleherung wahren und richtigen Werten und Idealen hervor. Die Kraft des Geistes, der Wille, der Rewolt gegen Vorurteile, ein enormer Wunsch nach Erfolg sind nur einige erstaunliche Eigenschaften, die dieser junge 26 jährige Mann besitzt und genau diese Werte pflegt und erkennt auch die Hastor Stiftung und gibt diese durch ihre Tätigkeiten auch an ihre Stipendiaten weiter, die sie gerne aufnehmen. Die Geschichte von Denis erweckte in den Stipendiaten eine große Welle von Begeisterung und Empathie, sowie eine starke Motivation, die ihnen auf dem Weg zur Erfüllung ihrer Träume sehr hilfreich sein wird.

„Dank der Hastor Stiftung hatte ich die Ehre die Lebensgeschichte dieses jungen Mannes zu hören. Sie hat mich fasziniert. Während ich Denis zuhörte, merkte ich, wie wichtig die Liebe im Leben ist. Ich bin stolz auf die Tatsache, dass es in Bosnien und Herzegowina solche junge Menschen gibt, die euch immer von neuem zeigen, dass nichts unmöglich ist. Man muss es nur genug wollen, aus dem Rahmen des Durchschnitts aussteigen und anfangen die Geschichte so zu gestalten, dass die zukünftigen Generationen etwas aus ihr werden lernen können. Danke, Denis, dass du uns gezeigt hast, was ein junger Mensch alles aus seinem Leben machen kann. Vielen Dank auch an die Hastor Stiftung, dass sie wahre Werte pflegt und in die Zukunft junger Menschen investiert.“ Amira Jahić

„Ich denke, heutzutage gibt es selten solche Menschen und ich bin der Meinung, ich werde so eine Person nicht in naher Zukunft kennenlernen. Was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass ich seinen Namen wahrscheinlich in ein paar Jahren vergessen werde, seine Gestalt, seinen Willen, Beharrlichkeit und Hingabe jedoch niemals. Ich habe mir selbst versprochen, dass ich mich, wenn ich mir irgendwann sage ich könne etwas nicht schaffen, an Denis erinnern werde, nicht an seinen Namen, sondern seine Persönlichkeit und diese wird mir in Zukunft ein Leitfaden sein, der Weg, den ich gehen will und die Bildung, die ich erreichen möchte.“ Taiba Dizdarević