Mit dem Ziel der Stärkung der technischen Kultur und Innovation in Bosnien und Herzegowina wurde in Sarajevo gestern, am 11.01.2017, die zweite wissenschaftlich-fachliche Konferenz „Bedeutsamkeit von Technik und Innovation für die wirtschaftliche Entwicklung von Bosnien und Herzegowina“ abgehalten.
Der Organisator der Konferenz war der Verein der technischen Kultur NoviGrad Sarajevo und diese wurde von dem Ministerium für zivile Angelegenheiten Bosnien und Herzegowina und dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Jugendliche des Kantons Sarajevo finanziell unterstützt. Organisationspartner bei dieser Konferenz war auch die Hastor Stiftung.
Die Assisstentin des Ministers für zivile Angelegenheiten für Bosnien und Herzegowina im Bereich Wissenschaft und Kultur Biljana Čamur-Veselinović hob hervor, dass solch eine Veranstaltung eine Gelegenheit bietet, um zusätzlich über dieses Thema zu sprechen und zu bestimmten Schlussfolgerungen und Vorschlägen zu kommen, die demnächst konkrete Resultate ergeben würden, um Wissenchaft und Innovation stärker mit der Wirtschaft zu verbinden, mit dem Ziel der Schaffung neuer Arbeitsplätze und der Weiterentwicklung des Landes.
Weitere Referenten und Teilnehmer waren renommierte Fachleute in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen, die jeweils aus ihrer Sicht dieses aktuelle Thema kommentiert und besprochen haben, indem sie konkrete Schritte vorgeschlagen haben, die zu der Förderung sowohl der Technik als auch der Innovationen in Bosnien und Herzegowina beitragen würden. Das, worin sich alle einig waren, ist die Einstellung, dass ohne Förderung der Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auch die wirtschaftliche Entwicklung nicht möglich ist, weshalb Investitionen in Innovationen und die Steigerung der Konkurrenzfähigkeit nötig sind.
Im Fokus stand auch Bildung, beziehungsweise wie man im derzeitigen Bildungssystem Innovationen fördern und präsentieren soll. Professor emeritus der Universität Tuzla Džemo Tufekčić sagte, dass man als Innovator nicht geboren wird, sondern dass man es durch Bildung wird.
Seid Fijuljanin, Direktor der Hastor Stiftung und einer der Teilnehmer beim Panel der Koneferenz , sagte, dass man vorteilhafte Bedingungen für junge Menschen in Bosnien und Herzegowina sowie ein neues System schaffen muss, im Rahmen dessen sie kein Bedürfnis nach längerer Auswanderung auf der Suche nach besseren Arbeitsmöglichkeiten empfinden würden, und gleichzeitig müsste man ein Engagement und ein vorteilhaftes Ökosystem für die Menschen schaffen, die außerhalb von Bosnien und Herzegowina Wissen, Erfahrung und neue Kenntnisse erlangt haben, damit sie diese in unserem Land auch anwenden und somit auch der Förderung des Landes beitragen könnten.
Edhem (Eddie) Čustović, Professor an der Universität Australien und Präsident des IEEE Ausschusses für Industrie, Innovation und Unternehmerschaft betonte während seiner Präsentation, dass es Zeit ist, dass Bosnien und Herzegowina verfügbare Ressourcen zu nutzen anfängt und dass man aufhört, jungen Menschen darüber zu erzählen, was sie nicht können und dass man sich stattdessen auf positivere Aspekte fokussiert und letztendlich auch wirklich glaubt, dass sie es können ! Er hat neben dessen hinzugefügt, dass man Kreativität und Einfallsreichtum belohnen und unterstützen anstatt vorbeugen sollte, sowie dass man junge Menschen ständig in der Entwicklung ihrer Potentiale fördern sollen.
Die Sclussfolgerungen der Konferenz waren letztendlich, dass unser Land mit einer innovativen Einstellung gegenüber Bildung und Unternehmerschaft, sowie durch die Unterstützung von Unternehmen im Sinne der Innovationen, eine größere Entwicklung, mehr Anstellungen und bessere wirtschaftliche Resultate erzielen kann. Dazu kommt noch, dass die derzeitigen Schulprogramme den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts angepasst werden sollen sowie dass man intensiver an der Motivierung junger Menschen in Richtung Technik und Innovation arbeiten soll.
Am Ende der Konferenz kam man auch zu dem Beschluss, dass wir all das nur schaffen können, wenn wir alle aktiv an der Schaffung solcher Veränderungen teilnehmen.
Emina Adilović