Dass die Beziehung mit der Stiftung nicht mit dem Schulabschluss endet, zeugen die inspirierenden Geschichten unserer Alumni, die die Hastor Stiftung Jahren nach den letzten Vertragsunterzeichnungen im Herzen tragen. Wenn sie sich jemals gefragt haben, wer die erste Version des Newsletters bearbeitet hat, den sie jeden Monat lesen, liegt die Antwort in der Geschichte eines Alumnuses dieses Monats, der, wie wir im Folgenden zeigen werden, in vielerlei Hinsicht ein besonderes Beispiel für einen Stipendianten der Hastor Stiftung ist.

Der erste Redakteur des Newsletters der Hastor Stiftung, Enver Fejzović, wurde in Kakanj geboren. Er beendete das Gymnasium „Muhsin Rizvić“ in Kakanj und schrieb sich danach an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik in Sarajevo ein, wo er den akademischen Titel Bachelor of Physics erhielt. Derzeit arbeitet er als Physiklehrer an zwei Mittelschulen in Kakanj. In der Zeit, als Enver ein Stipendiat war, öffnete und begann er auf einzigartige Weise, die Seiten unseres Newsletters zu bearbeiten,  die wir mit Freude weiterhin mit neuen Erfolgsgeschichten der heutigen und ehemaligen Stipendiaten und Stipendiatinnen der Stiftung ausdrucken und erweitern. Entsprechend mit dem Gesagten ist es uns eine besondere Ehre, die Geschichte von Enver in Folgenden zu bringen und sie für immer in diese Seiten einzuweben als ein Beispiel dafür, wie stolz die Hastor Stiftung auf ihre Stipendiaten ist, die es geschafft haben, ihre Ziele zu erreichen, aber auch neue setzen und danach streben, sie erneut zu erreichen.

Enver wurde 2006 Stipendiat der Hastor Stiftung und gehört damit zur ersten Generation unserer Stipendiaten. Er erinnert sich gerne an sein Interview für das Stipendium, bei dem er die Lehrer Ramo und Nermina Smajić kennenlernte, die ihm halfen, seine ehrenamtlichen Aufgaben im Büro und im Außendienst erfolgreich zu erfüllen. Von dem Moment an, als er Stipendiat wurde, bis zum Ende dieses Status, erfüllte Enver fleißig und hingebungsvoll seine ehrenamtlichen Aufgaben und versuchte, sein Bestes zu geben, um die Mission der Stiftung voranzubringen und ihre Idee des Ehrenamts bestmöglich zu verwirklichen. Als Redakteur des Newsletters hatte er die Pflicht, mit sechs weiteren Stipendiaten Texte vorzubereiten und zu bearbeiten. Menschen, die sich ehrenamtlich im Außendienst engagieren, teilten ihre Erfahrungen aus dem Ehrenamt, aus denen Mitglieder der Redaktion inspirierende Geschichten erstellte.

Unser Alumnus erinnert sich besonders an sein ehrenamtliches Engagement im Außendienst. Freiwilligenarbeit bedeutete damals 16 Stunden, die man mit Studenten verbrachte. Jeden Monat verbrachte er mit seiner Gruppe ein Wochenende in der Stadt Ilovača bei Goražde. Da Enver in Visoko lebte, musste er jedes Mal 150 km in eine Richtung fahren. Jede Fahrt erforderte das Umsteigen von drei Bussen. Zwei Jahre lang engagierte er sich auf diese Weise ehrenamtlich und lernte die Stadt Goražde und ihre Bewohner kennen, die seiner Meinung nach ganz besondere Menschen sind, die jederzeit bereit sind zu helfen.

Neben regelmäßigen Freiwilligenaktivitäten, bei denen er den Schülern half, Physik, Mathematik und Fremdsprachen zu lernen, hatten sie auch Freizeitaktivitäten, in denen sie spielten, Kontakte pflegten und ihre Beziehungen stärkten. Er nennt das Wochenende, an dem er mit den Stipendiaten die ältesten Bewohner von Ilovača besuchte, als eines der besonderen Treffen. Als Zeichen der Dankbarkeit überreichte der Sohn einer alten Frau, der gerade in den Urlaub aus der Diaspora kam, allen Schülern bescheidene Geschenke. Diese Geste freute Enver und war der Grund dafür, dass sich dieses Wochenende mit den Schülern tief in seine Erinnerung eingebrannt hat.

Neben der Freiwilligenarbeit im Außendienst hatte ich auch die Möglichkeit, freiwillig im Büro zu arbeiten, wo ich am häufigsten Aufgaben im Zusammenhang mit den erhaltenen Unterlagen der Stipendiaten erledigte und auf die Briefe der Stipendiaten antwortete. Neben meinem regulären Stundenplan kam ich jedes Mal, wenn ich eine Pause an der Fakultät hatte, ins Büro, um ehrenamtlich zu arbeiten, und es kam vor, dass ich im Laufe eines Monats bis zu 50 Stunden im Büro verbracht habe. Mein Kollege Semir Mujkanović aus Brčko war meine Konkurrenz und Motivation, so viel Zeit wie möglich ehrenamtlich im Büro zu verbringen. Unser Beispiel ist nur eines in einer Reihe von Beispielen von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Hastor Stiftung, die einander inspirieren und motivieren für den täglichen Fortschritt. Wir haben uns als Freunde und Vorbilder gesehen und heute, wenn ich von den heutigen Stipendiatinnen und Stipendiaten lese, sehe ich, dass dies ein roter Faden ist, der sich durch die Jahre zieht und immer gleich bleibt, was die Stiftung und ihr Team besonders macht. Ich freue mich zu sehen, dass die Rollen von meinen Freunden und mir von neuen und erfolgreicheren Stipendiaten übernommen wurden, die das, was wir 2006 begonnen haben, weiter aufgebaut und gefördert haben.

Workshops, Bildung, Geselligkeit und materielle Unterstützung sind nur einige der Vorteile, die Enver von der Hastor Stiftung erhalten hat. Eine Bekanntschaft hebt er jedoch besonders hervor, die er in der Stiftung gemacht hat und die sein ganzes Leben geprägt hat. Tatsächlich lernte er seine jetzige Frau, Ajla Čalaš aus Goražde, bei einer Kunstausstellung mit Werken von Stipendiaten der Hastor Stiftung kennen. Auch Ajla war Stipendiatin, zunächst als Mittelschülerin, später als Studentin. Auf diese Weise hat Enver, wie er betont, seine Beziehung zur Hastor Stiftung verewigen, was ihm eine besondere Freude ist. Die Stiftung blieb somit ein wichtiger und besonderer Teil seines Lebens, den er mit großer Sorgfalt verfolgt und pflegt.

Unsere ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten zeigen uns, wie sehr sich die Bedingungen und Arbeitsweisen in all den Jahren des Bestehens der Hastor Stiftung verändert haben. Die Zahl der Stipendiatinnen und Stipendiaten ist um ein Vielfaches gestiegen, das Ziel aber immer gleich geblieben. Geschichten über starke Freundschaften und lebenslange Lieben sind nur einer in einer Reihe von Beweisen für das besondere Funktionieren einer Gemeinschaft von Menschen, die eines verbindet – die Hastor Stiftung.

Vorbereitet von: Nedžma Latić

Übersetzt von: Elvira Softić