Die Hastor Stiftung kann auf fleißige, ehrgeizige und erfolgreiche Stipendiatinnen und Stipendiaten zurückblicken, die auf dem Gebiet der Bildung und Wissenschaft bemerkenswerte Leistungen erbringen. Das Team der Stiftung besteht aus jungen Freiwilligen, die mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten zu ihrer Arbeit beitragen, indem sie diese verbessern. Genau diese Werte und das ehrenamtliche Engagement innerhalb der Hastor Stiftung bringen den Stipendiatinnen und Stipendiaten den Titel “Stipendiat des Monats” ein. Lesen Sie unten über Nedžma Latić, die Stipendiatin, die diesen Monat diesen Titel trägt.
Lesen und Schreiben sind ein intensives Kennenlernen des Lebens, aber auch eine besondere Art der Liebe. Das verrät uns unsere Nedžma, die ihre Liebe zur geschriebenen Form des Wortes durch das Schreiben von Prosa und Poesie zum Ausdruck bringt.
Nedžma Latić studiert im vierten Studienjahr an der Fakultät für Management und öffentliche Verwaltung der Internationalen Universität Sarajevo, Abteilung für Internationale Beziehungen. Sie wurde in Gornji Vakuf geboren, verbrachte aber den größten Teil ihres Lebens in Gračanica, unweit von Bugojno. Sie ist 21 Jahre alt und seit acht Jahren Stipendiatin der Hastor Stiftung. Schon vor der Hochschule war Nedžma eine fleißige und tüchtige Schülerin, und die Tatsache, dass sie Schülerin von der Elči Ibrahim-Pascha Madrasa in Travnik war, spricht dafür. Außerdem interessiert sie sich als Studentin der Internationalen Beziehungen sehr für die Lage auf der internationalen politischen Bühne, weshalb sie, wie sie sagt, den größten Teil ihrer Freizeit damit verbringt, ausländische Zeitungen zu lesen.
Nedžma ist auch Mitglied des Redaktionsteams der Hastor Stiftung und erfüllt ihre Aufgaben verantwortungsvoll und engagiert, sodass ihre Texte sehr oft die Seiten unseres Newsletters verschönern. Sie sagt, dass ihre Tätigkeit in der Redaktion der Hastor Stiftung einen großen Beitrag zur Entwicklung ihres schriftstellerischen Talents leistet. Während ihrer Mittelschulesausbildung war sie auch die Gewinnerin vieler Auszeichnungen bei Literaturwettbewerben. Sie schreibt sehr oft Gedichte für den Newsletter der Hastor Stiftung. Wenn Sie es noch nicht getan haben, empfehlen wir Ihnen dringend, einen Blick auf die letzten Seiten zu werfen und die magische Welt von Nedžmas Gedichten zu entdecken.
Aktive ehrenamtliche Arbeit innerhalb des Redaktionsteams brachte Nedžma den Titel Stipendiatin des Monats ein, dies ist das Ergebnis ihres Engagements und ihrer Mühe wenn es geht um das Verfassen von Texten für die Website der Hastor Stiftung, den Newsletter, aber auch, wenn nötig, viele zu schreiben andere Texte für andere Zwecke. Oft ist es notwendig, mehrere Aufgaben in einem Monat zu übernehmen, was ihr, wie sie betont, entgegenkommt, weil sie damit auf einzigartige Weise ihren kreativen Geist immer mehr schärft, aber auch andere wertvolle Mitglieder der Hastor Stiftung kennenlernt.
Wir haben Nedžma nach ihren Erfahrungen während ihren ehrenamtlichen Engagment in unserer Stiftung gefragt, und sie sagte Folgendes: Da ich mich seit langem ehrenamtlich in der Hastor Stiftung engagiere, muss ich gestehen, dass ich in meinem persönlichen Umgang mit ehrenamtlichen Tätigkeiten eine Veränderung bei mir gespürt habe, wenn man bedenkt, dass ich mich neben der Redaktion auch ehrenamtlich in der Bereich mit jüngeren Stipendiatinnen und Stipendiaten sowie im Stiftungsbüro Hastor engagiert habe. Im Laufe der Jahre ist mir bewusst geworden, dass ich all die guten Dinge, die mir die Foundation gegeben hat, auf die bestmögliche Weise zurückgeben sollte – durch ehrenamtliche Arbeit, die mir und den anderen hilft. Ich denke immer noch, dass ich nicht genug beitrage, aber ich hoffe, dass dieses letzte Jahr meines Bachelor-Studiums von vielen Texten für den Newsletter und die Website der Stiftung sowie für andere Formen der Freiwilligenarbeit geprägt sein wird. Ich glaube, die Verwaltung der Hastor Stiftung hat das bemerkt und dieser Titel ist ein Zeugnis dafür, dass keine unserer Aktivitäten und nichts, was wir der Stiftung geben, unerwidert und unbemerkt bleibt.
Wie wir bereits erwähnt haben, wurde sie während ihrer Mittelschul- und Hochschulausbildung mehrfach ausgezeichnet. Nejma weist besonders auf die Auszeichnung hin, die sie vor einigen Jahren erhalten hat, genauer gesagt nach ihrer Abitur. Die Europäische Union organisierte nämlich in Zusammenarbeit mit Rijaset von der Islamischen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina einen Wettbewerb, an dem Schöpfer verschiedener Künste teilnehmen konnten, und das Thema lautete „Mein Platz in der EU“. Dank ihrer Poesie gewann Nedžma die Kategorie der geschriebenen Werke und reiste nach Brüssel, wo sie und ihre Kollegen die Gelegenheit hatten, ihre Werke vorzustellen.
Im Monat November dieses Jahres gewann unsere Nedžma den ersten Platz im Wettbewerb, der vom „Bosniaks“-Fonds zum Thema „Heimat ist dort, wo Freiheit gefühlt wird“ organisiert wurde. Da die Liebe zur Heimat für einen Menschen wie Nedžma die größte Inspiration ist, hatte sie das Gefühl, dass sie dieses Thema durch einen schönen Prosatext darstellen könnte. Neben dreißig und mehr eingereichten Arbeiten gewann Nedžmas Arbeit den ersten Platz, worauf wir sehr stolz sind.
Neben diesen beiden Auszeichnungen, die aus heutiger Sicht die bedeutendsten für Nedžma sind, flossen viele Auszeichnungen in all die vorangegangenen Jahre des Schreibens ein. Sie schreibt besonders gerne, weil sie es genießt, verschiedene Wahrnehmungen dessen zu hören, was durch Poesie gesagt wird. Oft kommt es vor, dass sie selbst durch die Analyse anderer einen neuen Zugang zu ihren Gedichten findet, die, wie sie betont, darauf warten, dass wir zusammen erwachsen werden und, wenn es so Gott will, eines Tages eine Spur hinterlassen, dass wir durch eine Sammlung von Gedichten existierten.
Bei den letzten Wahlen in Bosnien und Herzegowina hatte Nedžma zum ersten Mal die Möglichkeit, in ihrem zukünftigen Beruf zu arbeiten, genauer gesagt, sie war „Dolmetscherin“ für Beobachter aus Europa vor der OSZE. Sie sagte, sie hatte die Gelegenheit, den Wahlprozess aus der Nähe zu betrachten und Erfahrungen in etwas, das für die Zukunft unseres Landes von großer Bedeutung sei, zu sammeln.
Nedžma sagt, dass ihre Persönlichkeitsentwicklung und Reifung stark durch den Austausch von Studierenden, genauer gesagt das Erasmus+ Programm, beeinflusst wurde. In ihrem dritten Ausbildungsjahr hatte sie die Möglichkeit sich in der Stadt Isparta in der Türkei aufhalten. Sie studierte an der “Suleyman Demirel” Universität. Die fünf Monate, die sie in einem anderen Land verbrachte, lehrten sie Selbständigkeit und die Bereitschaft für unterschiedliche Herausforderungen. Diese Erfahrung half ihr auch, ihre Türkischkenntnisse zu verbessern.
Die Begegnungen mit Menschen aus verschiedenen Regionen haben mir Kenntnisse über andere Kulturen vermittelt und mir geholfen, die Geschichte der Völker kennenzulernen, deren Vertreter im Austausch waren, sagt Nedžma.
Über die Unterstützung der Hastor Stiftung für ihre Ausbildung sagt Nedžma:
Die Hastor Stiftung war mit mir auf dem Austausch. Da ich damals, wie auch heute, mich ehrenamtlich als Redaktionsmitglied engagierte, konnte ich meine ehrenamtlichen Aufgaben ungehindert ausüben. Es ist schön zu wissen, dass die Hastor Stiftung unseren Wunsch unterstützt, etwas Neues und Fremdes zu lernen. Erst als ich erwachsen wurde, verstand ich die Rolle der Hastor Stiftung in meiner Ausbildung und meinem Leben. Sie ist der mittlere Weg, den wir verpassen, wenn wir nicht wissen, ob wir rechts oder links gehen sollen. Sie ist die Hand, die uns durch Stürme und Widrigkeiten hält, wenn wir fern von der eigenen Heimat leben, manchmal sehr schwierige Studienzeiten, durch. Sie ist die Zuflucht, die wir alle in Sarajevo gefunden haben, und eine Freundin, die uns nie den Rücken gekehrt hat. Ich rate allen Stipendiatinnen und Stipendiaten, sich genau zu überlegen, wie viel Gutes uns die Hastor Stiftung gibt. Wir müssen alle zusammenarbeiten, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig die Rolle der Hastor Stiftung in unserem Leben ist. Hastor Stiftung, danke, dass es viel einfacher war, mit dir aufzuwachsen und dass ich deine Liebe in jedem Abschnitt meines Lebens spüre.
Wir wünschen unserer Nedžma, dass sie in der Fortsetzung ihrer Entwicklung weiterhin mutig und selbstbewusst ihren Lebensweg webt.
Vorbereitet: Amina Abaspahić
Übersetzt von: Gaberiel Jelić