Die Hastor Stiftung spielt eine große Rolle im Leben aller ihrer Stipendiaten, sowohl der aktuellen als auch der ehemaligen. Sie motiviert sie, niemals ihre Ziele aufzugeben und immer vorwärtszugehen, um besser zu werden. Oft ist die Stiftung die größte, manchmal sogar die einzige Unterstützung im Leben ihrer Stipendiaten. Ehemalige Stipendiaten der Hastor Stiftung erinnern sich oft voller Wehmut an verschiedene Lebensmomente, in denen sie jemanden brauchten, der bedingungslos an sie glaubt. Sie betonen stolz, dass in solchen Momenten ihres Lebens die Hastor Stiftung als ihre größte Stütze erschien. Gerade für unsere ehemalige Stipendiatin Esma Husika Fazlić war die Hastor Stiftung in einer entscheidenden Phase ihres Lebens eine Stütze, als sie jemanden brauchte, der an sie glaubte, ihr Unterstützung bot und ihr half, ihren Träumen näherzukommen.
Esma Husika Fazlić stammt aus Kakanj, wo sie die Grundschule und das Gymnasium absolvierte. Sie studierte an der Philosophischen Fakultät in Sarajevo, Abteilung Anglistik. Ihr freiwilliges Engagement bei der Hastor Stiftung dauerte vier Jahre, in denen sie die Möglichkeit hatte, an einem Praktikantenprogramm teilzunehmen, das von der Hastor Stiftung organisiert wurde. Dadurch konnte sie einen Schritt weiter gehen und bekam die Chance, 2012 als Freiwillige bei Al Jazeera Balkans mitzuwirken. Nach einem Jahr freiwilliger Arbeit wurde sie bei Al Jazeera fest angestellt, wo sie bis heute als Übersetzerin für die englische Sprache arbeitet, seit mehr als einem Jahrzehnt. Diese Arbeit erfordert Wachsamkeit, Konzentration und die Bereitschaft, sich immer wieder mit neuen Themen auseinanderzusetzen. Für Esma war dies keine Hürde in ihrem Job, da sie sich bei der Hastor Stiftung an älteren Stipendiaten orientierte, die immer fokussiert und bereit für neue Herausforderungen waren. Darüber hinaus war Esma auch als Mentorin für Stipendiaten tätig, die Schüler an Grundschulen waren.
Da die Hastor Stiftung auf Altruismus basiert und dies auf die Stipendiaten übertragen möchte, gab Esma durch ihr Mentorat den Stipendiatenschülern uneigennützig Wissen in Englisch und anderen Unterrichtsfächern weiter. Des Weiteren erkannte die Hastor Stiftung ihr Potenzial und sie hatte die Möglichkeit, auch im administrativen und redaktionellen Team ehrenamtlich tätig zu sein, wo sie ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und weiterentwickeln konnte. Aufgrund ihres reichen freiwilligen Engagements verbindet sie mit der Stiftung nur die schönsten Erinnerungen, wobei sie besonders eine Reise in die Niederlande hervorhebt, wo sie als Reiseleiterin mit Schülern drei Wochen lang verbrachte.
Da es sich um jüngere Kinder handelte, für die dies oft die erste längere Reise ohne Eltern war, waren die Reiseleiter in dieser Zeit auch Übersetzer und Ersatzeltern. In den Niederlanden knüpfte Esma neue Bekanntschaften, von denen einige zu Freundschaften wurden, die bis heute bestehen, so lernte sie auch ihre beste Freundin bei der Hastor Stiftung kennen. Ihre Freundschaft ist heute noch fest und sie hofft, dass auch ihre Kinder diese Freundschaft weiterführen werden. Esma erzählt ihrem Sohn heute stolz von der Stiftung in der Hoffnung, dass auch in ihm die Dankbarkeit erwacht, die sie empfindet, denn genau die Hastor Stiftung hat Esma den Weg in die Geschäftswelt geebnet, auf dessen Grundlage sie ihm heute viel bieten kann und ihm von klein auf Altruismus beibringen und positive Werte vermitteln kann.
Ich kann sagen, dass die Hastor Stiftung für mich zwei Dinge bedeutet hat: Unterstützung und Sprungbrett. Sie unterstützte mich finanziell, als ich es am dringendsten brauchte, und war meine Brücke zu eigenen Finanzen und beruflicher Erfahrung von enormer Bedeutung. Ich betone stolz, dass ich Stipendiatin der Hastor Stiftung war und durch ihre Arbeit Menschen kennenlerne, von denen viele zuvor nichts von ihr gehört hatten. Menschen bewegen sich in ihren eigenen Mikrokosmen, unwissend über das große Gute, das das Heer junger, kluger und fleißiger Menschen – die Stipendiaten der Hastor Stiftung – für dieses Land und diese Gesellschaft leisten. Ich bin stolz darauf, dass ich selbst für einen Teil meines Lebens Teil dieses fleißigen Heeres war.
Ein weiteres wichtiges Element ihrer freiwilligen Arbeit waren monatliche Treffen, die sich oft in dynamische Diskussionen und Vereinbarungen zu verschiedenen Dingen und Problemen verwandelten, mit denen sie bei ihrer Arbeit konfrontiert war. Dies bedeutete ihr sehr viel, denn durch diese Treffen spürte sie die große Unterstützung älterer Stipendiaten und konnte gleichzeitig jüngeren Stipendiaten Unterstützung bieten. Sie betont, dass sie durch ihr freiwilliges Engagement Empathie entwickelt hat und wichtige berufliche Fähigkeiten erworben hat, die ihr später in ihrem Beruf sehr geholfen haben. Daher ermutigt sie junge Menschen, hartnäckig zu sein, durchzuhalten und sich immer anzustrengen. Nur so können sie ihre Träume verwirklichen:
Gebt eure Träume nicht auf, aber auch nicht eure Verpflichtungen. Alles, was ihr heute lernt, wird euch morgen das Leben erleichtern und euch den Weg zu neuen Chancen ebnen, von denen ihr jetzt vielleicht nur träumt, aber sie sind da, nur einen Schritt von euch entfernt. Dieser Schritt heißt gesunde Arbeitsgewohnheiten. Ich glaube nicht, dass Arbeit den Menschen geschaff en hat, aber ich glaube daran, dass sie ihn formt zu einer Person, die etwas beiträgt und etwas wert.
Artikel vorbereitet von: Aldina Šaljić
Übersetzt von: Hanan Bečić