Die Rubrik der aktiven Jugend ist der Raum, in dem wir jeden Monat die wertvollsten Stipendiatinnen und Stipendiaten unserer Stiftung vorstellen. Das sind diejenigen, die Tag für Tag danach streben, ihre Zeit und Energie in höhere Ziele zu investieren und so sich selbst und ihre Gesellschaft zu verbessern. RAM (Arbeitsspeicher) ist ein Teil des Computers, ohne den seine Arbeit nicht vorstellbar ist. Das Gleiche gilt für unsere Stipendiaten, die sich neben ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Stiftung auch in ihren Gemeinden engagieren und ohne die unsere Arbeit sicherlich nicht dieselbe wäre. RAM ist eine Rubrik, die denjenigen gewidmet ist, die jeden Tag aktiv daran arbeiten, ihre Gesellschaft und sich selbst zu verbessern, daher ist es uns eine Freude, jeden Monat über einen von ihnen zu sprechen, und dieses Mal ging diese Ehre an Anela Mušanović.

Anela Mušanović stammt aus Sarajevo und ist ein Mädchen, das in Bezug auf Entwicklung und persönlichen Fortschritt keine Grenzen kennt. Obwohl das Leben sie auf verschiedene Weise zurückhält, ging sie aus jeder Versuchung stärker und positiver hervor.  Im Alter von einem Jahr erkrankte sie an Diabetes, mit der sie bis heute lebt, aber das hinderte sie nicht daran, Fortschritte zu machen und außergewöhnliche Ergebnisse zu erzielen. In der Zwischenzeit wurde sie in die Familie der Hastor Stiftung eingegliedert . Derzeit befindet sie sich in ihrem Abschlussjahr an der Veterinärmedizinischen Fakultät in Sarajevo und hat sich, wie sie sagt, einen Kindheitstraum erfüllt. Ihr nächstes Ziel nach dem Hochschulabschluss ist eine Stelle im Bereich der Veterinärinspektion. Sie ist eine große Perfektionistin und liest in ihrer Freizeit gerne Bücher, insbesondere aus dem Bereich der Psychologie, und notiert in einem bestimmten Moment auch ihre Gedanken.

Anela begann ihr Freiwilligenweg mit einer Freiwilligenarbeit bei der Hastor Stiftung und verbindet dann in ihrer Freizeit ihre Liebe zu Tieren und ihr ehrenamtliches Engagement zu einer perfekten Einheit, die jetzt ihr Leben ausfüllt. In ihrem dritten Studienjahr begann sie, ehrenamtlich in einer Veterinärstation zu arbeiten, um neben ihrem Studium praktische Kenntnisse zu erwerben. Sie hat etwa 40 Freiwilligenstunden pro Monat und mit der Stiftung und dem Ehrenamt, mit jüngeren Stipendiatinnen und Stipendiaten in der Rolle einer Mentorin können es deutlich mehr sein.

Als Studentin des letzten Studienjahres und baldige Doktorin der Veterinärmedizin kann ich mit Stolz sagen, dass die Hastor Stiftung für einen Großteil meiner Arbeit, meiner Anstrengungen, meiner Opfer, meines Wissenszuwachses verantwortlich ist, als auch für die Entdeckung neuer Seiten an mir selbst, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren.

Anela lebt einfach ihre Freiwilligenarbeit und die Hastor Stiftung. Freiwilligenarbeit mit Kindern und das Aneignen neuer Arbeitsgewohnheiten sind ihre tägliche Routine. Die Motivation, vor jedem Freiwilligeneinsatz mit Kindern qualitativ hochwertige Inhalte vorzubereiten und die Zeit so gut wie möglich zu nutzen, ist genau das, was man uns in der Hastor Stiftung lehrt, nämlich dass die jüngeren Stipendiaten, mit denen wir freiwillig zusammenarbeiten, genau das werden, was wir ihnen präsentieren und was sie in uns sehen. Diese Worte, betont sie, inspirieren sie dazu, verantwortungsbewusst und engagiert für jedes einzelne Kind zu sein. Anela bemüht sich darum, dass die jüngeren Stipendiatinnen und Stipendiaten jedes Thema aufgrund etwas Spezifischen behalten. Sie versucht eine gute Interaktion mit den Schülerinnen und Schülern in ihrer Freiwilligengruppe aufzubauen und vor allem ihr Freund zu sein, bevor sie Mentorin ist. Genau das, was uns die Hastor Stiftung jeden Monat immer wieder beibringt.

Unsere Familien, jede für sich, basieren hauptsächlich auf unterschiedlichen Postulaten, und die Hastor Stiftung basiert für jeden von uns auf demselben – selbstlose Hilfe, Empathie und gute Beispiele. Dort lernen wir wieder zu gehen, zu sprechen und unsere Flügel erst dann auszubreiten, wenn wir ganz bereit sind zu fliegen. Wir sind viele, und doch sind wir eins.

Stolz ist Anela darauf, dass sie inzwischen eine gute Kommunikation mit den Eltern der Kinder aus ihrer Mentorengruppe sowie deren Vertrauen gewonnen hat und damit einmal mehr ihrem Ruf und ihrer Rolle als Mentorin gerecht wird.

Die Hastor Stiftung hat mich in der Kommunikation mit jungen Menschen, ihren Eltern und gleichem Respekt gegenüber allen von ihnen unterrichtet. Sie hat mich auch eine wichtige Lebenslektion gelehrt – dass jeder Gedanke besser ist, wenn er als erreichtes Ziel dient, und nicht nur als bloßer Wunsch, der sich nach besseren Tagen sehnt. Bessere Tage waren schon gestern, daran werde ich mich morgen erinnern und so weiter.

Anela wird ihrer Rolle als Stipendiatin der Hastor Stiftung jeden Tag aufs Neue gerecht und, wie wir bereits erwähnt haben, lebt diese Rolle. Sie glaubt, dass wir unsere Stiftung präsentieren, indem wir uns auf der Straße bestmöglich präsentieren, während wir gehen, während wir die Umwelt schützen, während wir anderen helfen, während wir uns über den Erfolg anderer als unseren eigenen freuen, während wir zu besseren Versionen werden von uns selbst jeden Tag und mit dem Selbst von gestern konkurrieren. 

Anelas Botschaft an uns alle lautet:

Meine Botschaft an andere Stipendiatinnen und Stipendiaten wäre, zu lernen, seinen Geist zu kontrollieren, er ist wirklich die Quelle von allem, was in unserem Leben passiert. Ich habe die Krankheit als zweite Chance verstanden, jeder neue Tag ist riskant für mich, aber ich will leben. Bevor Sie irgendetwas sagen, während Sie mit jemandem kommunizieren, denken Sie daran, dass er möglicherweise einen Kampf mit sich selbst führt. Ein freundliches Wort hat viele gerettet, seien Sie gute Menschen, bevor Sie gute Arbeitgeber werden. Behandeln Sie andere so, wie Sie von jemandem behandelt werden möchten, arbeiten Sie hart, investieren Sie in Dinge, an denen Sie wachsen möchten, setzen Sie sich realistische Ziele und lassen Sie sich von ihnen leiten. Wünsche werden manchmal nicht wahr, bleiben also Wünsche, das Ziel ist viel realistischer, schreiben Sie sich eine Liste mit Zielen, nicht mit Wünschen. Und am Ende sage ich aus dem Abschnitt der Zitate, an denen ich mich selbst orientiere, den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten: 

„Wegen allem, was du tun kannst, wegen Worten, Blicken, Gedanken und deshalb: Sei auf der Hut!”

Meša Selimović, Die Festung

 

Vorbereitet von: Adelisa Begić

Übersetzt von: Elvira Softić