Im Juli hat die Hastor Stiftung einen weiteren wunderschönen Ort Bosnien und Herzegowinas besucht – Livno. Die Stadt, eingebettet in die Karstfelder des westlichen Teils unseres Landes, ist selten Teil der üblichen Touristenroute, doch unser Team hat sich entschieden, Ihnen einige der natürlichen und historischen Schönheiten dieser Region näherzubringen. Gastgeber, die das Reporterteam herzlich empfangen und bewirtet haben, waren unsere Alumni Mirza Murga und Semir Čolić.
Zunächst besuchte das Team die Firdus-Brücke, ein steinernes Bogenbauwerk aus dem Übergang vom 17. ins 18. Jahrhundert, das den Fluss Bistrica überspannt. Flussaufwärts stiegen sie bis zur Quelle Duman hinauf – eine Oase der Erfrischung in den Sommermonaten. Wir sprachen auch über das Bleiben in Bosnien und Herzegowina; so hatte Mirza die Möglichkeit, eine Anstellung in seinem Fachgebiet im Ausland anzunehmen, doch aus Heimatliebe und dem Wunsch, die Entwicklung seiner Stadt zu unterstützen, blieb er und eröffnete seine eigene Zahnarztpraxis.
Mit Semir als Begleiter stieg das Team auf das Hochplateau Krug in der Nähe von Livno, wo es die Gelegenheit hatte, Dutzende der wildlebenden Livno-Pferde zu sehen. Der Gastgeber erklärte, dass diese Wildpferde ein Phänomen sind, das sich in der Region Tropolje Mitte des vergangenen Jahrhunderts entwickelte. Das damalige Jugoslawien brachte eine größere gesellschaftliche Mobilität für den Durchschnittsbürger, wodurch viele Einwohner dieser Region nach Mittel- und Westeuropa zur Arbeit gingen. Die Bauernhöfe verkleinerten sich, das Pferd als wichtigste Arbeitstier verlor seine Rolle, und ein Teil wurde in die Wildnis entlassen. Die genaue Zahl der Pferde ist nicht bekannt, sie wird jedoch auf etwa 800 geschätzt.
Das Ende der Reise verbrachte das Team an den Hängen des Berges Bašajkovac, einem Ausflugsziel am nördlichen Stadtrand mit weitem Blick auf die Landschaft. Mirza zeigte und erklärte die Geschichte der Entwicklung Livnos sowie das osmanische Verteidigungssystem der Wachtürme, die den nördlichen Teil der Stadt umgeben.
Am Ende erkannten wir, dass Livno, gelegen an der Schnittstelle von Bosnien, Herzegowina und Dalmatien, eine einzigartige kulturhistorische und natürliche Region darstellt, die einen Besuch wert ist. Das Ineinandergreifen der Zivilisationskreise in den stillen Gassen der Stadt sowie der freie Galopp der Pferde in den Bergen zeugen vom bosnisch-herzegowinischen Geist im Kleinen..